Lisa Schittulli

(*1990 in Paris) studierte an der École supérieure des Arts décoratifs de Strasbourg. Seit ihrem 17. Lebensjahr bereist Lisa Schittulli die verschiedensten Länder. Ihre Reisen haben ihre künstlerische Entwicklung deutlich geprägt. Sie sieht ihre künstlerische Praxis als eine Möglichkeit, ihr System des Denkens und Sehens der Welt ständig neu zu testen. Lisa Schittulli beobachtet eine Welt, die von Avataren um sie herum bevölkert ist. Die vielen Tiere und Wesen, die in ihren Zeichnungen und Videos erscheinen, verkörpern Individuen, die weniger daran interessiert sind die Ordnung der Dinge wiederherzustellen, sondern vielmehr sie ein wenig mehr zu verändern. Ihre Videos, in denen sie die Masken ihrer Wesen oder deformierte Gesichter trägt, stellen einen Versuch dar, diesen verrückten Underground zu verkörpern.

  • Les Génies
  • (Video, 01:34 Min., Loop, 2017)
  • Grosse Gildewart 35 (vor dem Haus der Jugend)

Les Génies verkörpert Charaktere von Trickstern oder göttlichen Schurken, jenen Wesen, die die Verbindung zwischen Menschen und Gottheiten herstellen und die im Allgemeinen schelmisch sind; die mit ihrer Autorität spielen, dafür aber auch verspottet werden. Zu wilder, repetitiver und eindringlicher Musik und vor einer Reihe von bunten Hintergründen, die sich in einem Rausch ansammeln, wackeln und tanzen "les Génies" ungeschickt und in zweifelhaften Videoübergängen. Die maskierten, hybriden und geschlechtslosen Wesen führen ein Ritual durch, das einer Trance nahekommt.

  • Tsa Boom
  • (Video, 02:14 Min., Loop, 2018)
  • Beziehungen, Heger Straße 27/28

Eine Maus spielt auf einer Gitarre mit seltsamem Klang, plötzlich erscheint eine andere Maus, auf einer Melodica spielend, dann eine weitere, tanzend. Nach und nach sammeln sich die Tiere an, bis die Betrachter*innen nichts anderes als Augen, Ohren und Mäuse sehen.

  • To-Ma-To
  • (Video, 04:15 Min., Loop, 2018)
  • Amodomio, Marienstraße 3a

In diesem Video rekonstruiert Lisa Schittulli einen Mythos, der die Vertikalität zwischen Erde und Himmel, Untergrund und Kosmos erzählt: Eine Maus wandert durch die Wildnis. Unter einem Baum schläft sie schließlich ein. Sofort tauchen die derdie Betrachterin in etwas ein, das wie ein Traum aussieht: Der Mond ist rot, wie eine Tomate, Sternbilder erscheinen. Dann pflückt die Maus die rote Frucht, denn sie ist diejenige, die sie wachsen lässt.

  • Tentative de connexion
  • (Video, 05:38 Min., Loop, 2018)
  • H. Th. Wenner, Heger Straße 2

In Tentative de connexion erscheinen Mensch und Tier einsam und in ihrer eigenen Existenz gefangen. Eine gelbe Figur – in ihrer Darstellung irgendwo zwischen Geist, Seele und der Aufnahme einer Sicherheitskamera zu verorten – läuft in einer blauen Wüstenlandschaft. Von Tieren verfolgt, stehen wir als Betrachter*innen weißen Kühen gegenüber und werden in ihr Inneres verschluckt. Dort treffen wir auf das Bild eines Mädchens...

Hinweis: Um die Arbeiten von Lisa Schittulli in vollem Umfang erleben zu können, sollten ein Gerät mit QR-Code-Scanner (bspw. ein Smartphone) sowie Kopfhörer mitgeführt werden.

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