fair grounds, 2019
Experimenteller Dokumentarfilm, 8'16 Min
fair grounds zeigt den nächtlichen Abbau eines Riesenrades auf dem Leipziger Augustaplatz. Ein Arbeiter hangelt sich akrobatisch durch die Speichen der weiß lackierten Stahlkonstruktion, die sich von Scheinwerfern angestrahlt in scharfem Kontrast vom schwarzen Nachthimmel abhebt. Bauteil für Bauteil, Verbindungsglied für Verbindungsglied demontiert er das Gerüst, welches die Kamera zu keinem Zeitpunkt in der Totale erfasst. Während das Riesenrad für die Panorama-Aussicht über die Stadt konzipiert wurde, verfängt sich der filmische Blick in den Stangen, Streben und Speichen der Apparatur. *(unter Verwendung eines Textes von Tobias Ertl)
Minhye Chu (DE)
Minhye Chu lebt und arbeitet in Leipzig. Sie studierte Medienkunst an der HGB Leipzig in der Klasse für expanded cinema von Prof. Clemens von Wedemeyer. Ihre Arbeiten umfassen Videos, Installationen und Skulpturen. Sie untersucht das Zusammenspiel von menschlichen und nicht-menschlichen Akteur:innen in konstruktiven Prozessen. Ein wiederkehrendes Thema ist das Verhältnis von körperlicher Arbeit und Architektur. Wiederholungen, Routinen und Prozesse sind der Fokus von Minhye Chus Arbeiten und bestimmen gleichzeitig auch die jeweilige Form.
Ihre Videos und Rauminstallationen wurden in Deutschland und Europa ausgestellt und auf Festivals und in Programmen gezeigt.
