Changing Osnabrück: Junge Filmer gesucht!
Nach dem Konzept „Expanded Moments“ von Jan Tichy
Ab 19. November an der Seitenfassade des Felix-Nussbaum-Hauses
Jugend-Preview: 19. November, 17 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus,
Lotter Straße 2
Anschließend um 19 Uhr: Eröffnung von „Lichte Momente“,
Kunsthalle, Hasemauer 1
„Sucht Euch einen visuell interessanten Ort. Beobachtet und überlegt, was dieser Ort für Euch bedeutet. Sucht einen geeigneten Bildausschnitt. Fixiert eure Kamera auf einem Stativ oder einem festen Untergrund und filmt zwei Minuten lang ohne die Kamera zu bewegen, ohne zu sprechen. Ladet den Film bei YouTube oder Vimeo hoch und schickt den Link mit euren Namen und postalischen Kontaktdaten an: changingosnabrueck@gmail.com (Monika Witte, Projektmanagerin)
Im Rahmen dieses minimalistischen Konzepts von Jan Tichy ist „Junge Filmer“ im Alter zwischen 12 und 27 Jahren aufgerufen, interessante urbane Raumsituationen in Osnabrück ausfindig zu machen und sie in einem „Expanded Moment“ (ausgedehnten Moment) filmisch festzuhalten.
Die eingesendeten Videos sind auf Facebook unter „Changing Osnabrück“ zu sehen.
„Das Ziel ist es, sich in Konzentration und Geduld zu üben, sich Zeit zu nehmen, Zeit verstreichen lassen, auch um Verwandlungspotentiale unserer Stadt aufzuspüren.“, erklärt die Kuratorin Valérie Schwindt-Kleveman das Projekt, das in Osnabrück erstmals in Deutschland stattfindet. Der in Prag geborene und in Chicago lebende Künstler hat das Konzept bereits in New York und Chicago, u.a. im Guggenheim Museum, im Metropolitan Museum of Art erprobt. Eingeladen sind Junge Filmer aus Osnabrück wie auch Interessierte aus anderen Städten, die zu Osnabrück eine besondere Beziehung haben.
Am Samstag, den 19. November um 19 Uhr wird „Lichte Momente“ in der Kunsthalle Osnabrück eröffnet. Die Jungen Filmer und Teilnehmer des Projekts „Changing Osnabrück“ sind für 17 Uhr zu einer Preview mit Tee und Gebäck im Felix-Nussbaum-Haus eingeladen, wo das Gemeinschaftsvideo nach dem Konzept von Jan Tichy projiziert wird. Am Freitag, den 2. Dezember 15 Uhr, lädt die Felicitas und Werner Egerland Stiftung die Jungen Filmer zu einer Diskussion zum Thema „Was ist Wandel ?“ ein. Anmeldung erforderlich.
Die Felicitas und Werner Egerland Stiftung ermöglicht das Jugend-Projekt „Changing Osnabrück“ von Jan Tichy. „Lichte Momente“, in dessen Rahmen das Jugend-Projekt stattfindet, wird von der Stadt Osnabrück, dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., den Freunden der Kunsthalle Osnabrück e.V., Spiekermann & Co. AG, der Interessengemeinschaft Heger-Tor-Viertel, OUTDOORBEAMER.COM und einem privaten Förderer aus Osnabrück unterstützt. Träger des EMAF-Projekt ist der Verein „experimentalfilm workshop e.V.“ unter der Leitung von Valérie Schwindt-Kleveman und Monika Witte als Projektmanagerin.
Expanded Moment - Jan Tichy | The Art Assignment
https://youtu.be/pW_VKzbCYAQ || https://www.youtube.com/watch?v=6y65rFcAG4I
Das Projektteam postet die Kurzvideos auf der Facebook-Seite „Changing Osnabrück“ und auf dem YouTube-Channel „PBS Digital Studios“ (American public television channel). Unter dem Titel „Changing Osnabrück“ wird eine Auswahl der Filme im Rahmen von „Lichte Momente“ (19.11.16-8.1.17) gezeigt und an der Außenfassade des Felix-Nussbaum-Hauses projiziert. An dem Outdoor-Video-Kunstprojekt „Lichte Momente ist auch Filippo Berta beteiligt. Auch nach der Eröffnung können Videos auf Facebook hochgeladen werden.
Weitere Informationen: www.lichtemomente-osnabrueck.de
Die Felicitas und Werner Egerland-Stiftung
Für Europäische Jugendförderung in Osnabrück
Ein Interview mit Prof. Dr. Felix Osterheider,
Felicitas + Werner Egerland-Stiftung
Die Felicitas und Werner Egerland-Stiftung fördert mit dem Projekt „Changing Osnabrück“ eine Neuproduktion des international arbeitenden Künstlers Jan Tichy. Tichy war zuletzt im Rahmen der Moholy-Nagy-Retrospektive im New Yorker Guggenheim vertreten. Zeitgleich zu „Lichte Momente“, in dessen Rahmen „Changing Osnabrück“ gezeigt wird, stellt Jan Tichy im November in der Kunsthalle Osnabrück und in der Berliner Galerie Kornfeld aus.
Was bewegt die Felicitas und Werner Egerland Stiftung, dieses Jugend-Video-Projekt zu fördern?
Prof. Dr. Felix Osterheider: Unsere Stiftung hat sich der europäischen Jugendförderung verschrieben. Das ist ein weiter Begriff. Gut – weil vieles möglich ist. Herausfordernd – weil Sichtbares entdeckt und ausprobiert werden will. „Changing Osnabrück“ setzt aus unserer Sicht Akzente, die eine Unterstützung lohnen: Studierende unterschiedlicher Herkünfte arbeiten in unserer Heimatstadt mit einem Medium der Gegenwart. Das Projekt ist agil, anspruchsvoll und zugleich in einer Weise für Macher wie Zuschauer zugänglich, dass Wirkung im Kopf entsteht.
Partizipation als künstlerisches Verfahren, das eine virtuelle Gemeinschaftserfahrungen ermöglicht und gleichzeitig den Schutzraum der (Konzept-)Kunst nutzt, ermöglicht neuartige Gestaltungs- und Mitwirkungserfahrungen für eine mediengeprägte Generation. Das Projekt „Changing Osnabrück“ verleiht der Hochkultur durch die mediale Vermittlung eine besondere, kreative Niederschwelligkeit, die dem Erfahrungshorizont der Jugendlichen entspricht.
Die Felicitas und Werner Egerland-Stiftung fördert seit zehn Jahren Jugendprojekte im Bereich Kultur und Wissenschaft. Was hat sich in der jüngeren Vergangenheit verändert?
Prof. Dr. Felix Osterheider: Die aktuelle gesellschaftliche Debatte über Migration, Integration und Inklusion ist wichtig und richtig – sie überlagert aber vieles, was unser Stiftungszweck seit mehr als 10 Jahren ist: Die Förderung junger Menschen in und aus Europa, deren Zugang zu Kultur und deren friedliches Miteinander. Da sind der Aufgaben – deutlicher: der Defizite – noch genug. Die Teilhabemöglichkeit wird bspw. immer wichtiger – doch Projektträger müssen sich immer stärker strecken, um diese nur scheinbar alltägliche Leistung zu erbringen. Weiterhin fällt auf, dass Anschubprojekte tatsächlich immer häufiger in die eigene Kontinuität kommen: Unsere Stiftung ermöglicht den Start, danach „läuft das Kinde alleine“ – wunderbar. Und wir selbst haben uns auch verändert: Es müssen nicht stets Projekte mit „Gelinggarantie“ sein, die wir fördern: Antragstellern auch einmal Ver-rücktes zu ermöglichen, trauen wir uns heute zu. Leider hat sich die Zinssituation für unser Kapital auch verändert – darum schauen wir auch genauer hin, müssen fokussiert fördern.
Osnabrück entwickelt sich derzeit geradezu zur „Heimlichen Kulturhauptstadt Niedersachsens“. Osnabrücker Kunstprojekte strahlen weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus. Die Felicitas und Werner Egerland-Stiftung fördert Jugendprojekte im ganzen Bundesgebiet.
Warum ist dieser Standort als Stiftungsstandort interessant?
Prof. Dr. Felix Osterheider: Osnabrück leidet als kleine Großstadt wie viele vergleichbare Kommunen unter dem Phänomen: Viel los aber in der überregionalen Rezeption nicht sexy genug. Der Hotspot Berlin frisst enorm viel Aufmerksamkeit; Engagement in der Fläche hingegen begeistert vor Ort, aber nicht das bundesweite Feuilleton. In unserer Stadt lamentieren wir immer weniger darüber, sondern die, die es können, entfalten eigene Möglichkeiten. In einer Region mit nahezu Vollbeschäftigung, einem gesunden Mix aus Wirtschaft und wachsenden Hochschulen sowie einer interessierten Bürgerschaft können sich Stiftungen bilden, entfalten und – anders, als woanders – : vernetzen. Wir tauschen uns aus, sprechen miteinander, nicht die Eitelkeit regiert. Hingegen die Einigkeit in einem Punkt: Die vielen Stiftungen im Osnabrücker Land wollen nicht die Aufgaben der öffentlichen Hand substituieren. Der Staat bleibt in der Pflicht!
Prof. Dr. Felix Osterheider, Geschäftsführer eines Industrieunternehmens, engagiert sich ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung für Europäische Jugendförderung in Osnabrück.
Die Produktion des Gemeinschaftsvideos „Jan Tichy : Changing Osnabrück“ wird durch die Felicitas und Werner Egerland-Stiftung ermöglicht.
Das Video ist ab Samstag, 19. November an der Seitenfassade des Felix-Nussbaum-Hauses zu sehen.
Am Samstag, 19. November, 17 Uhr, findet im Felix-Nussbaum-Haus (Lotter Straße 2, Osnabrück) eine Jugend-Preview für die Jungen Filmer statt. Anschließend wird um 19 Uhr das Video-Outdoor-Projekt „Lichte Momente“ in der Kunsthalle Osnabrück (Hasemauer 1) mit einem anschließenden Rundgang eröffnet.
Am Freitag, 2. Dezember, 15 Uhr findet auf Einladung der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung ein Treffen der Jungen Filmer in den Räumlichkeiten der Stiftung statt. Anmeldung erforderlich.
Anmeldung: changingosnabrueck@gmail.com (Monika Witte, Projektmanagerin)